Ein Kätzchen machte Pipi auf meine Fahne
Miy prapor zapisyav kotyk
Autor: Lena Lyahushonkova
Illustrationen: —
Für Leser: Erwachsene
Sprache: Ukrainisch
Verlag: Urbino
Erscheinungsjahr: 2025
Ausgabeart: Hardcover
Seitenzahl: 336
Format: 130 × 200 mm
Gewicht: 350 g
ISBN: 978‑617‑8618‑00‑1
Auszeichnungen: BBC Buch des Jahres 2025
Beschreibung:
„‚Miy prapor zapisyav kotyk“‘ ist der Versuch der Autorin, ihr Leben in einem kleinen Siedlungsgebiet nahe Luhansk zu schildern. Es scheint, als sei die Zeit dort zwischen hoffnungslosen sowjetischen Kulissen und den schwierigen 90er Jahren stehen geblieben. Zwischen der Gegenwart und neuen Realitäten hat sich eine undurchdringliche Mauer gebildet, Informationen werden meist aus dem Fernseher (natürlich über russische Kanäle), aus Zeitungen wie ‚СПІД‑Інфо‘ oder ‚Fakty‘ bezogen, und über allem erheben sich stolze Überzeugungen: ‚Weil wir es immer so gemacht haben‘, ‚Weil du ja ein Mädchen bist‘, ‚Man muss so leben, dass dir niemand neidisch ist‘, ‚Wir hatten kein gutes Leben — also sollten wir gar nicht erst anfangen‘. Dieser Text ist durchgehend ironisch und satirisch, oft am Rande des gesunden Menschenverstandes. Besonders schwer fällt es denen, die ‚nicht so‘ sind, ‚die Klügsten‘ oder allgemein ‚mit deinem Charakter wird es schwer zu leben sein‘. Es ist eine Welt, in der kranke Kinder zu einem ‚Zauber‑Opa‘ gebracht werden, der sie mit einem Ei rollt, in der ein Mädchen geboren wird ‚damit es eine Hilfe ist‘, und in der peinliche Familiengeheimnisse (zum Beispiel jüdische Herkunft) sorgfältig verborgen werden. Der Text ist voller Humor (auch schwarzem), und manchmal beeindruckt er durch Tragik. Dabei tauchen beiläufig Erinnerungen an Zeiten auf, in denen ganze Familien wegen der Erwähnung von Brot verhaftet wurden, und die Überlebenden lebten zwischen Realität und ihrem inneren, unaufhörlichen Schrecken, dass ‚die Papiere schlecht sein könnten‘. Nein, ‚Mij prapor…‘ wurde nicht mit der Intention geschrieben, ‚Endlich den Donbass zu verstehen‘. ‚Mij prapor zapisjav kotik‘ sind wir alle, manchmal auf verschiedenen Seiten der Mauer.“
Urbino Verlag